Demenz
 
 
DEMENZ... das verlorene ICH

Anfangs ist es nur ein Augenblick,
ein kurzes Bad im „Meer des Vergessens“.
Doch aus Sekunden werden Minuten und Tage,
zeitlose Ewigkeit...
in der ich den Boden unter den Füßen verliere,
das Vergessen mit kalten Fingern nach mir greift.
Eine mächtige Flut überschwemmt mich, 
saugt mich auf,
 lässt mich mit jeder Ebbe leerer an Land zurück,
bis ich keine Kraft mehr habe, mich zu wehren.
***
Während ich im trüben Meer des Vergessens 
auf einsamen Wellen schaukle,
fliegen Erinnerungsfetzen vorbei wie Wolken,
setzen mich im "Garten meiner Kindheit"
auf die Schaukel... und ich lache.
Doch manchmal zieht Unwetter auf,
grelle Blitze und Donner zerreißen meine Stille,
malen Angst in mein Gesicht...  und ich weine.
Und wenn die Nacht ihren langen, dunklen Mantel 
über das bodenlose Meer legt,
fürchte ich, mich zu verirren... und ich schreie.
***
Das verstehst du doch, oder?
Nein...! Du willst, dass ich so bin wie früher.
Aber wer war ich?
Ich habe es vergessen... und schweige.
Endgültig!
 

copyright © rena lessner / 09. märz 2009
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